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Zuckersucht – Ein Mythos?

Leider nein. Für viele ist es ein leidiges Thema, der Griff zu den Süßigkeiten. Doch für viele von uns ist es mehr als einfach nur ein leidiges Thema, es ist DAS Thema: Zucker der unseren Alltag, unser Wohlbefinden, unsere Laune und vieles mehr steuert. Der Gedanke an etwas Süßes der uns wie ferngesteuert zu etwas Zuckrigem greifen lässt. Manchmal erschrecken wir dann selber über die rasende Geschwindigkeit in der wir das Teil der Begierde verschlungen haben. Von Genuss keine Spur, stattdessen sind wir nicht mehr Herr unserer selbst. Was wir nun in uns spüren ist eine Art Erleichterung, wir haben wieder Energie, unsere Batterien sind aufgeladen. Es entsteht ein gefährlicher Teufelskreis. Kommt Dir das vielleicht bekannt vor? 

Zucker bestimmt unser Energielevel, er bestimmt über unsere Laune und noch vieles mehr und das schlimmste an allem, er ist überall verfügbar. Zucker kann unter bestimmten Voraussetzungen wie eine Droge auf unseren Körper wirken und eine Droge macht uns süchtig nach mehr. Wie das geht? Lies einfach weiter 😉 

Die Sucht beginnt im Kopf

Damit eine Sucht entstehen kann, braucht es zwei Voraussetzungen. 

  • ein suchtanfälliges Gehirn
  • ein gestörtes Gleichgewicht zwischen den Hormonen Dopamin und Serotonin in unserem Gehirn. 

Hormone sind wie die Postboten in unserem Organismus, sie überbringen Informationen, aufgrund dessen dann verschiedene Mechanismen in unserem Körper ausgelöst werden.

Serotonin ist unser Wohlfühlhormon: Es stimuliert unsere Gedächtnisleistung und fördert einen guten Schlaf. Ein Serotoninmangel hingegen sorgt für schlechte Laune, Aggressivität und Angstzustände. 

Dopamin aktiviert unser Belohnungssystem im Gehirn, es ist dafür verantwortlich das wir Glücksgefühle empfinden können. Ein Mangel an Dopamin hat Antriebslosigkeit, schwindende Konzentration und fehlende Motivation zur Folge. 

Beide Botenstoffe gehen unter gesunden Voraussetzungen Hand in Hand.

Beispiel:

Dopamin verschafft uns den Antrieb ein bestimmtes Ziel zu erreichen, beispielsweise bei einem Lauf die Ziellinie zu überqueren. Haben wir das Ziel erreicht wird Serotonin ausgeschüttet. Ein Gefühl der Erleichterung tritt ein. 

Wie kann Zucker jetzt wie eine Droge auf uns wirken? Ganz einfach, Zucker, genau wie andere Drogen, täuschen ein Glücksgefühl vor, in dem sie den Dopamin- und Serotoninspiegel, ohne das wir aktiv etwas dafür getan haben, erhöhen. 

Empfinden wir also nach dem Verzehr von Zucker, aufgrund des erhöhten Dopamin und Serotoninspiegels, Wohlbefinden und Erleichterung, dann empfinden wir folglich bei dem Verzicht von Zucker, Antriebslosigkeit und schlechte Laune wegen eines zu niedrigen Dopamin- und Serotoninspiegels. 

Folglich ist Zucker ein Stoff, der süchtig machen kann.Die richtige Zuckersucht ist natürlich der “Worst Case”. Die Gründe für einen unverhältnismäßig hohen Zuckerkonsum können beispielsweise auch ein schwankender Blutzuckerspiegel, Darmpilze oder auch seelische Gründe sein. Wobei ein schwankender Blutzuckerspiegel grundsätzlich mit einem erhöhten Zuckerkonsum einhergeht, unabhängig davon ob nun eine Zuckersucht, Darmpilze oder seelische Gründe die Hauptursache sind.

Ein schwankender Blutzuckerspiegel - wie eine Fahrt auf der Achterbahn

Blutzuckerspiegelschwankungen können mit einer Achterbahnfahrt verglichen werden. Eine Achterbahnfahrt, bei der nicht nur unser Blutzuckerspiegel rauf rund runter geht, sondern auch unsere Gefühlslage. Von hellwach und energiegeladen bis hin zur völliger Erschöpfung mit schlechter Laune. Die Ursache für die Schwankung, ist eine Unterzuckerung:

Doch das ist keinesfalls ein Zustand dem Du schutzlos ausgeliefert bist! Da Du jetzt verstehst, was in Deinem Körper passiert, kannst Du den Teufelskreis durchbrechen. Noch ein Tipp: Starte mit einem proteinhaltigen und ballaststoffreichen Frühstück. Das hält lange satt und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Wenn Du gleich morgens zu einem süßen Frühstück greifst, ist die Gefahr groß über den Tag verteilt mehrere “Blutzucker-Achterbahnfahren” zu erleben.

Seelische Gründe

Neben den bereits genannten Gründen für einen übermäßigen Zuckerkonsum können auch seelische Gründe vorliegen, die uns immer wieder zu Süßigkeiten greifen lassen. 

Insbesondere wenn wir uns etwas gönnen wollen oder meinen uns belohnen zu müssen. Doch wie wir jetzt wissen, “gönnen” wir unserem Körper nichts, denn genau das Gegenteil passiert: der Blutzuckerspiegel steigt an, zu viel Insulin wird ausgeschüttet, wir unterzuckern und fühlen uns vielleicht sogar noch schlechter als zuvor. 

Ein Tipp: Wenn Du das nächste Mal aus einer Gefühlslage heraus zu Zucker greifen willst, halte Dir einfach ganz trocken und sachlich die Mechanismen vor (Grafik oben), die der Körper auslöst. Denn

Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist essen nicht die Lösung

Darmpilze

Ein weiterer Grund für einen zu hohen Zuckerkonsum können Darmpilze sein: Es gibt Darmpilze die sich vorwiegend von Zucker ernähren, meist handelt es sich um den Pilz Candida albicans. Dieser lebt durch aus auch in einer gesunden Darmflora. In einem gesunden Mikrobiom ist der Pilz allerdings nicht in der Überzahl. Übernimmt der Pilz die Kontrolle, entsteht eine unbändige Lust auf Zuckriges.

Mein Fazit

In allen Fällen, ist eine Ernährungsumstellung unausweichlich. Es empfiehlt sich einen strikten Zuckerentzug durchzuziehen und parallel etwas Gutes für seinen Darm zu tun, wie beispielsweise einen Darmaufbau. Ist dies für ein paar Wochen durchgestanden, ist der nächste Schritt eine dauerhafte Ernährungsumstellung.