akn_zertifiziert_durch_rgb

Cholesterin, Freund oder Feind?

Den schlechten Ruf, der dem Cholesterin voraus eilt hat es nicht verdient, ganz im Gegenteil. Doch wieso verbindet man mit Cholesterin immer etwas schlechtes, bzw. unterscheidet zwischen dem “bösen” und dem “guten” Cholesterin? Es hat etwas mit den Transportproteinen zu tun. Cholesterin gehört zu der Gruppe der Fette. Wie wir wissen, lösen sich Fette nicht in Wasser und somit auch nicht in unserem Blut auf. Daher benötigt das Cholesterin ein Transportprotein welches es durch die Blutgefässe schleust. Hier möchte ich auf zwei Transportproteine eingehen, dem HDL und LDL Transportprotein. Das HDL Cholesterin, sprich das Cholesterin das mit dem HDL Transportprotein transportiert wird, ist als das “gute” Cholesterin bekannt. Warum? Weil es die Blutfette aus den Organen aufnimmt und zur Leber transportiert, wo es schlussendlich verbrannt oder weiter verarbeitet wird. Das LDL Cholesterin ist das “schlechte” Cholesterin, weil es den entgegengesetzten Weg nimmt und das Cholesterin (Fette) von der Leber zu den Organen führt.  

HDL

High Density Lipoprotein

LDL

Low Density Lipoprotein

VLDL

Very Low Density Lipoprotein

Cholesterin ist...

Bildnachweis: istock/HYWARDS

Nur 10% des Cholesterins nehmen wir über die Nahrung auf

Lebensmittel mit einem hohen Cholesteringehalt sind beispielsweise fettes Fleisch, fetter Fisch, fette Milchprodukte, Eier und generell tierische Fette wie Butter oder Schmalz. Doch nur 10% unseres Gesamtbedarfs gelangt über die Nahrung in unseren Organismus. Folge dessen hat der Einfluss von dem Verzehr der genannten Nahrungsmittel, zumindest auf den Cholesterinbedarf, nicht die Auswirkungen wie oft angenommen wird. 

Vitamin C Mangel

Ein erhöhter LDL Cholesterin Wert wird mit Arteriosklerose in Verbindung gebracht, weil sich das Cholesterin an den Blutgefässwänden ablagern kann und sich somit das Herzinfarkt und Schlaganfallrisiko erhöht. Das Cholesterin ist aber nicht das Problem. Der eigentliche Grund für die Ablagerungen ist ein Nährstoffmangel, wie Vitamin C. Vitamin C ist an der Kollagen und Elastanbildung beteiligt und sorgt unter anderem für stabile Blutgefässwände.

Je mehr Vitamin C verzehrt wird, desto stabiler sind unsere Knochen, unsere Haut und auch unsere Gefässwände. Haben wir einen Nährstoffmangel -der meist mit einer unausgewogenen Ernährung einhergeht- haben freie Radikale freie Fahrt und können Ihr Unwesen treiben, in dem sie unsere Gefässwände beschädigen. Um gegen diese freie Radikale anzugehen benötigt unser Körper Antioxidantien, wie Vitamin C. Doch genau das fehlt unserem Organismus.

Da dem Körper für eine neue Kollagenbildung nicht genügend Vitamin C zur Verfügung steht, bleibt dem Organismus nichts anderes übrig als die Risse die in den Gefässwänden entstehen zu kitten. Würde er das nicht tun, besteht über kurz oder lang das Risiko das Blut durch die Gefässwände gelangt, die Folge wäre eine innere Blutung die tödlich enden kann. 

Die feinen Mikrorisse werden mit einer Mischung aus Cholesterin, Eiweissen und Calcium gekittet. Durch die freien Radikale wird das Cholesterin oxidiert, weshalb es sich “noch besser” an den Gefässwänden absetzt. 

Unser Körper ergreift diese Massnahme, um uns vor schlimmeren zu bewahren, nämlich vor inneren Blutung wegen eines Vitaminmangels. Wenn wir nun aufgrund eines Blutbildes feststellen, dass unser LDL Cholesterin Wert erhöht ist und wir diesen nur medikamentös senken, ohne eine begleitende Ernährungsumstellung, haben wir längst nicht die Ursache des Problems gelöst, sondern nur das Symptom.

Sind Cholesterin senkende medikamente (Statine) sinnvoll?

Wenn nun ein erhöhter Cholesterinspiegel gemessen wird, handelt es sich erst einmal um eine Momentaufnahme. Der Cholesterinspiegel unterliegt nämlich ständigen Schwankungen.

Ein chronisch erhöhter Cholesterinspiegel tritt meist in Verbindung mit anderen Symptomen wie Bluthochdruck, Übergewicht oder auch Blutzuckerproblemen auf.

Wieso ist das so?

Ein chronisch erhöhter Cholesterinspiegel spricht dafür, dass die Blutgefässwände in einem schlechten Zustand sind. Deswegen benötigt der Körper viel Cholesterin um sie zu kitten. Sind die Blutgefässwände allerdings in einem so schlechten Zustand, liegen meist noch weitere Beschwerden vor, die allesamt auf ein Ungleichgewicht im Körper hinweisen. 

Werden nun Cholesterin senkende Medikamente eingenommen, ist die fehlende Balance noch lange nicht wiederhergestellt. Wenn nun das Cholesterin nicht das Problem ist, kann ein Cholesterin senkendes Medikament folge dessen auch nicht die Lösung sein. Ganz im Gegenteil, denn das Cholesterin ist ist an lebenswichtigen Prozessen beteiligt.

Übrigens, die Normwerte für einen erhöhten Cholesterinspiegel werden seit Jahren kontinuierlich runter gesetzt. Weshalb die Wahrscheinlichkeit, die Diagnose “erhöhter Cholesterinspiegel” zu erhalten immer weiter abnimmt.

 

Die Ursachen für die Gefässablagerungen liegen demnach weniger an dem Cholesterin selber, sondern viel mehr an einer falschen Ernährung. Eine Übersäuerung, die auf der Basis einer vitalstoffarmen und verarbeiteten Industrienahrung beruht, in Verbindung mit einem bewegungsarmen Lebensstil schaffen die “perfekten” Voraussetzungen für eine Arteriosklerose.  

Unabhängig davon, ob der Cholesterinspiegel medikamentös gesenkt wird oder nicht, solltest Du in jedem Fall eine Ernährungsumstellung durchführen. Hierbei solltest Du Vital- und Mineralstoffreiche, sowie unverarbeitete Lebensmittel zu Dir nehmen. Eine vegane oder vegetarische Ernährungsweise ist dabei nicht zwingendermaßen von Nöten. Allerdings solltest Du Dich saisonal pflanzenüberschüssig ernähren und auf verarbeitete Wurstwaren verzichten.